Schnee

What is to come
2022, ICEHOTEL 33, Jukkasjärvi, Schweden, Eis aus dem Fluss Torne und Schnee

Vor langer, langer Zeit, im Pleistozän, vergrub ein Erdhörnchen Samen und Früchte am Ufer des Flusses Kolyma. Sie gefroren. Die Vorratskammer wurde über Jahrtausende hinweg von zunehmenden Eisschichten überdeckt. Umgeben von Dauerfrostboden blieben die Samen bei -7 Grad Celsius erhalten. Sie tauten nie auf. Sie wurden nicht gestört.

Fundibulum
2018, Urban elements, Kunstwege Pontresina, Schweiz, Schnee, 450 x 300 x 300 cm

Hier unten ist das Tal. Dort oben um uns herum sind die Berge.
Hier unten sind urbane Elemente. Dort oben ist nahezu wilde Natur.
Aber der Schnee, der frisch gefallene weiße Schnee bedeckt alles.
Er macht keine Differenzen und verbindet alles miteinander.


hideaway
2017, Vinje snøforming, Norwegen, Schnee, 300 x 300 x 300 cm

Halte unentwegt nach Verstecken Ausschau,
Winterverstecke sind weich und still,
dort kann man alten Gedanken nachhängen,
Augenblicke zur Ewigkeit werden lassen,
zur Ruhe und zu sich kommen
– oder sich finden lassen

Arctic Landing – Laika
2016, Vinje snøforming, Norwegen, Schnee, 900 x 700 x 160 cm

Mit einer Verspätung von nahezu sechzig Jahren fand Laika ihren Weg zurück zur Erde und landete in Vinje.

tilbake
2015, Vinje snøforming, Norwegen, Schnee, 300 x 300 x 300 cm

hibernation
hermetically dreaming
escaping cold reality
as spring whispers warm
returning
a new

Quercus nixum Québec
2015, Québec City, Kanada, Schnee, 540 x 360 x 300 cm

Eine wundersame Begegnung
2014, Kiruna, Schweden, Schnee, 300 x 300 x 300 cm

Die Eisenerz-Mine von Kiruna im hohen Norden Schwedens befördert ununterbrochen Reichtümer aus der Tiefe der Erde, offenbart Zeugnisse Abermillionen Jahre alter Erdgeschichte.
Jüngste künstlerische Untersuchungen deuten darauf hin, dass es dort möglicherweise sogar auch komplexe, mehrzellige Tiere gibt. An dem Beweismaterial wird derzeit gearbeitet.
Eine bislang unbekannte, archaische Lebensform, vorläufig als Insektenei klassifiziert, wurde entdeckt und aus dem Schnee von Kiruna im Winter 2014 geborgen.
Insekten und Mikroorganismen sind dafür bekannt, im gefrorene Zustand für Millionen von Jahren überleben zu können. Welche Rolle könnte diese neue Spezies in unserem Verständnis für die arktischen Fauna spielen? Und noch sensationeller: Gibt es noch organisches Leben im Ei? Wenn ja, welche Auswirkungen könnte dieses hochresistente prähistorische Insekt in der Zukunft haben?

Winterschlaf
2013, Kiruna, Schweden, Schnee, 300 x 300 x 300 cm

Die Grundidee entstammt aus der Erinnerung an Kindheitsfantasien, und der Improvisation von Schutzräumen aus verschiedenen natürlichen oder künstlichen Materialien. In einem faszinierenden Prozess wurde der Schnee zur architektonischen Form und gleichzeitig zum Schutzraum vor der arktischen Kälte, für jeden Besucher selbst erlebbar.

Chaos chaos
2011, Vinje snøforming, Norwegen, Schnee, 300 x 300 x 300 cm

Mensch und Natur sind heute bis ins kleinste Bestandteil erforscht. Man sollte annehmen, die Welt dadurch mehr zu verstehen und als weniger chaotisch zu sehen als noch vor dreihundert Jahren. Aber eher das Gegenteil ist der Fall. Umso mehr wir wissen durch die Flut neuer Einsichten und Entdeckungen, desto mehr Fragen und Probleme stellen sich uns. Viele Dinge sind uns offenkundig und doch können wir nicht immer einfache Fragen beantworten und beschreiben was wir sehen und wahrnehmen.
Mikrochaos – ich erschaffe einen vergrößerten Mikrokosmos, in dem das Chaos seinen Sinn erfährt.
„Chaos chaos” – wie könnte eine in ihrer Gestalt auf eine so herausfordernde Weise unfassbare transparente Amöbe (Amöbe heißt Wandel) denn überhaupt anders heißen. Solch einen Spaß gönnte sich der Naturforscher Carl Gustav von Linne mehr als einmal in seinen Namensgebungen.
Ich baue eine riesige Amöbe aus Schnee. Durch ihren weit geöffneten Schlund kann man wie absorbiertes Futter in das Innere gelangen. Das Material Schnee ist auch wie die Amöbe in ständiger Bewegung. Im Laufe der Zeit wird sich der Schnee mehr und mehr komprimieren und somit auch die Skulptur. Ihre Form ändert sich fortlaufend. Sie reagiert auf die Besucher und das sich verändernde Klima innen und außen. Schaut man sich die Dinge aus nächster Nähe und mit Neugier und in Linne‘s Geiste an, so ist das Chaos im Grunde gar nicht so schlimm.

Wildwuchs
2010, Hovden, Norwegen, Schnee, 300 x 300 x 300 cm




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